Gefunden

September 13, 2022 0 Von AnnaKlein

Verirrt und verloren lief ich umher.
Abgehauen vom Elternhaus.
Die Schläge, die Worte, schmerzten zu sehr
und ich hielt es nicht mehr aus.
Ich lief immer weiter, ganz weit weg.
Ein Schaf ohne Hirte, komplett verloren.
Gefangen in Dornen, das Fell voller Dreck,
bin ich da draußen fast erfroren.
Doch du gingst auf die Suche nach mir,
hast alle anderen stehen lassen,
wolltest mir zeigen: Ich bin bei dir
und ich werde dich nie verlassen!
Im Dornengestrüpp fandest du mich,
verfroren, verwahrlost, und voller Wunden.
„Kannst du mir vertrauen? Ich verletze dich nicht.
Oh kleines Schaf, ich hab dich gefunden.
Ich werde dir nichts brechen, werd dich nicht schlagen.
Ich möchte dich heilen, dich versorgen.
Auf meinen Armen werd ich dich tragen.
Bei mir bist du sicher und geborgen!“
Ich hörte dein Reden, sah deine Augen
und mein Herz fing an zu schreien:
„Ich werde versuchen, dir das zu glauben.
Du darfst mich berühren um mich zu befreien!“
Du bahntest dir einen Weg zu mir,
holtest mich sanft aus den Dornen heraus.
Sagtest tröstend: „Alles gut, ich bin hier!
In meinen Armen bist du Zuhaus.“
Wenn ich zurückschaue, kann ich nun sehen:
Du bist der Hirte, der alles gibt!
Lässt alles liegen, lässt alles stehen,
um mir zu zeigen: Ich bin geliebt.
Ich lerne dich kennen, lern dir zu vertrauen.
Du kümmerst dich liebevoll um meine Wunden.
Du bist die Wahrheit, auf dich kann ich bauen.
Denn ich war verloren, doch du hast mich gefunden!